„Dieser Vorgang ist als Symbolpolitik ohne Wirkung zu sehen.“
Der tierschutzpolitische Sprecher der SPD-Fraktion Schleswig-Holstein erklärt zum Baubeginn des Zaunes zwischen Deutschland und Dänemark:
„Um sich vor der Afrikanischen Schweinepest (ASP) zu schützen, hat die Regierung in Dänemark einen 70 km langen, 1,50 m hohen Stahlmattenzaun zwischen Nord- und Ostsee in Auftrag gegeben. Dieser Vorgang ist als Symbolpolitik ohne Wirkung zu sehen. Der Zaun wird keinen Eber und auch keine Bache davon abhalten, von Deutschland nach Dänemark und zurück zu kommen. Da der Zaun nicht durchgängig geschlossen ist und Wildschweine gut schwimmen können, werden sie Lücken in diesem Bauwerk nutzen können. Die Übertragung der ASP zwischen einzelnen Ländern wird außerdem überwiegend durch den Menschen verursacht. Verseuchte Lebensmittel aus Schweinefleisch, die arglos weggeworfen und dann von Wildschweinen gefressen werden, sind eher als Verursacher zu sehen als grenzüberschreitende Schwarzwildbestände.
Die für den Bau geplanten rund 10 Millionen Euro sollte die dänische Regierung lieber in die Forschung und die Wildhege stecken. Warum also dieses wirkungslose Bauwerk? Will die dänische Regierung hier unter dem Vorwand, sich vor der Afrikanischen Schweinepest zu schützen, eine harte Grenze innerhalb Europas hochziehen? Ein Schelm, wer dabei etwas Böses denkt. Überall diskutieren wir in diesen Wochen über die Vorzüge eines offenen Europas und den Abbau von grenzüberschreitenden Barrieren. Auch vor diesem Hintergrund ist die Errichtung dieses Zaunes zu kritisieren.“